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Flirtfuchs
16.04.2011, 12:10  

Beitrag #311

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Es gibt leichtere Aufgaben. Wie krempelt man alles um und bleibt trotzdem im Spiel? Im hundertsten jahr der Vereinsgeschichte hat sich das Präsidium von Werder Bremen dieser Aufgabe gestellt.

Es begann nicht mit dem Rücktritt dieses Präsidiums im Mai 1999. Jener Rücktritt war nur der lauteste Knall in einem lange vorbereiteten Prozess. Schon Jahre zuvor nahmen Franz Böhmert, der Präsident, Klaus-Dieter Fischer, der Vizepräsident, und Manfred Müller, der Schatzmeister, die Umwandlung der Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ins Visir. Aus dem Verein sollte eine Marke, aus dem ehrenamtlich geführten Laden ein moderner Wirtschaftsbetrieb werden. Sogar Pläne zum Börsengang lagen in der Schublade des Managers Willi Lemke. Man verwarf sie, weil die Vereinsphilosophie erhalten bleiben sollte. Das Tafelsilber sollte ohne Not nicht verkauft werden.
Als der Trainer Felix Magath im Frühjahr '99 die Mannschaft bis kurz vor die Zweitklassigkeit getrieben hatte, begann der offizielle Teil der Zäsur. Man trennte sich von magath und von sich selbst: Eines der dienstältesten Präsidien der Bundesliga trat zurück. Auch der Manager wollte anlässlich des großen Knalls am 10.Mai hinwerfen, doch das brauchte Willi Lemke gar nicht. Längst hatte ihn Bürgermeister Henning Scherf als SPD-Senator in seine wahrscheinliche Landesregierung eingebaut. Nach der Bürgerschaftswahl war es dann offiziell: Nach 18 Jahren als Werder-Manager wechselte Lemke auf den Posten des Bremer Bildungssenators.



Der Rückzug der grün-weißen Chefetage erwies sich in jeglicher Hinsicht als geschickter Schachzug. Er rettete das Kerngeschäft Fußball. Mit Magath wäre die Mannschaft womöglich abgestiegen. Schaaf bewahrte sie davor. Der scharfe Schnitt des Führungs-Trios machte parallel den Weg frei für eine neue Struktur - und war trotzdem weich genug geführt. Er ließ die Tür offen, selbst in die Chefetage zurückzukehren. Böhmert, Müller, Fischer behielten die Fäden in der Hand. Sie bastelten emsig an der neuen Riege, die aus einem Aufsichtsrat und einem vierköpfigen Vorstand bestehen sollte.
Sie riefen bei der Deutschen Bank in Montevideo an und akquirierten den langjährigen Werder-Freund Jürgen L. Born als neuen Vorstandsvorsitzenden. Born, der 40 Jahre lang in Südamerika als Banker gewirtet hatte, sagte sofort zu. Wirtschaftlich unabhängig, gab er fortan in Bremen einen der wohl wenigen unbezahlten Vorstandsbosse des Landes. Ein Frühstücksdirektor war er trotzdem nicht, obwohl manch einer seine Rolle zunächst so interpretierte. Born schwamm sich frei, sein Wort nahm an Gewicht merklich zu.
Lemkes Manager-Amt sollte in zwei Vorstandsposten aufgespalten werden: einenSport- und einen Marketingsdirektor. Ein richtiger Sportmanager konnte Lemke nie sein. "Er hat keine Ahnung vom Fußball", sagten sowohl Otto Rehhagel, als auch Rudi Assauer über Lemke. Das war überspitzt, traf aber den Kern. Lemke hatte die Mannschaft nie mitgestaltet, er reagierte jewils auf die Signale des Trainers. Auch der Plan, einen Sportdirektor zu installieren, schwirrte schon seit Jahren durch die präsidialen Köpfe. nach vier Fehlgriffen in der Auswahl der Trainer schien die Zeit überreif. Das Modell Rehhagel, welches die Funktionen Trainer und Sportdirektor quasi in sich einte, ließ sich nicht wieder beleben.
Man fertigte für den neuen Posten eine Liste an. Darauf stand der Schwabe Hansi Müller ganz oben und dahinter der Rheinländer Klaus Allofs. Der Name Sundermann verschwand schnell wieder. Der Name Berti Vogts hatte nur auf einer längst zerknüllten Liste gestanden. Allofs war bereits im Herbst das erste Mal angesprochen worden: als Trainer der Düsseldorfer Fortuna, die im DFB-Pokal den Bremern im Weserstadion unterlag.



Ein halbes Jahr später wurde der Kontakt nun intensiver. Allofs hielt im Vorstellungsgespräch dem [Ex]-Präsidium einen brillianten Vortrag - und wäre doch um ein Haar nicht genommen worden. Der Weg war erst frei, als Favorit Hansi Müller absagte. Der Schwabe wollte seinen Kindern keinen Schulwechsel zumuten, erstrecht nicht ins strukturschwache Bremen.
Für den job des Marketingdirektors führte man keine Bewerbungsgespräche. Der AOK-Chef Manfred Müller führte nur Gespräche mit der AOK, um dort seinen Vertrag aufzulösen. Auch für den vierten neuen Vorstandsposten, der die bereiche Amateure, Jugendarbeit und Nachwuchs-Leistungszentrum zusammenfassen sollte, gab es kein Wettrennen. Die größte Kompetenz lag eindeutig bei Klaus-Dieter Fischer, dem offiziell zurückgetretenen "Vize".
Es funktionierte wie gewünscht. Die Wählmänner des Vereins schlugen Aufsichtsräte vor, die einen Namen und eine Lobby besaßen im Verein. Neben Fernsehmann Jörg Wontorra, Ex-Spieler Hans Schulz oder Werften-Chef Friedrich Lürssen standen Franz Böhmert und Willi Lemke zur Wahl. Und als die Vereinsmitglieder ab- und zugestimmt hatten, wurde Böhmert der neue Aufsichtsratvorsitzende, Lemke sein Stellvertreter.
Das Gremium berief folgenden Vorstand: Born, Allofs, Müller und Fischer. In einem zweiten Schritt wurden die vier später zu Geschäftsführern der "Werder GmbH & Co. KG aA", mit dem alleinigen Anteilseigner SV Werder. Es begann die neue Zeit, die sportlich zur Champions-League und wirtschaftlich zur Marke Werder führte. Die neue Zeit brach an, mit altem Namen. Werder hatte sich fit gemacht für die zukunft und war sich selbst treu geblieben dabei. Die Aufgabe war schwer. Nicht alle Vereine haben sie so gewinnbringend gelöst.





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VIELEN DANK
Bringe das nochmal auf diese Seite, für die, die es noch nicht gesehen haben Lachen
16.04.2011, 12:21  

Beitrag #312

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Einfach bombe. Echt mal wieder viel mühe rein gesteckt. Zufrieden
16.04.2011, 12:28  

Beitrag #313

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ich bin dein Fan! Lachen
16.04.2011, 12:28  

Beitrag #314

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Weiß ich doch Maggy ;D
Wann hast du mal zeit zum schreiben?
Bin ab halb 2 weg
17.04.2011, 17:36  

Beitrag #315

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Die Eintracht aus Frankfurt verlässt den letzten Platz der Tabelle. Mit einem 0-2 Auswärtssieg bei den 'Fohlen'. Borussia Mönchengladbach erlitt erneut eine schwere Pleite und bleibt weiter auf dem Relegationsplatz sitzen. Aus dieser Abstiegsregion befreit sich unterdessen das Team von Mirko Slomka. Die 'Roten Teufel' von Hannover 96 siegten beim FC Schalke 04. Für die Niedersachsen langte am Ende ein Törchen, ihnen soll es recht sein.

Die Dortmunder marschieren unterdessen weiter an der Tabellenspitze. Mit nunmehr sechs Zählern vor den Wölfen, die gegen St.Pauli siegten, thront der BVB einsam ganz oben. Gegen Tuchels Mainzer gewannen die Schwarz-Gelben am Ende deutlich mit 0-3. Wieder einmal ließen die Borussen dem gegner keine Chance, zerspielten ihn förmlich.

Konstant spielt der BVB, das kann man vom FC Bayern nicht behaupten. Erst lange sieglos, dann zwei Erfolge, nun wieder eine Niederlage am neunten Spieltag. Am aktuellen Zehnten ging es dann auf der Achterbahn wieder nach oben. Gegen den Sportclub aus Freiburg setzten sich die Münchner mit 3-1 durch. Die Breisgauer gingen sogar in Führung, doch in der zweiten Hälfte konnten die Münchner das Ruder herumreißen und die Partie für sich entscheiden.

Weitere Ergebnisse:
TSG 1899 Hoffenheim 0-2 Bayer 04 Leverkusen
Hamburger SV 1-0 1.FC Köln
VFL Wolfsburg 2-0 FC St.Pauli
1.FC Nürnberg 1-2 VFB Stuttgart



Die 'Roten Teufel' empfangen die Werderaner. Verlieren verboten - so lautet das Motto der Fans, denn sonst stehen die Lauterer ganz unten. Bereits am Freitagabend siegten die Frankfurter [17] und stehen zurzeit vor den Teufeln. Die Bremer dagegen können mit einem Dreier auf den vierten Rang vordringen, man würde dem HSV vor dem Duell im DFB-Pokal in den Nacken rücken.
Es dauerte nicht lange, bis die Partie an Fahrt aufgenommen hatte. Bereits in der 6.Spielminute setzte Christian Tiffert einen Versuch aus der Distanz an den rechten Torpfosten, Wiese hätte den Einschlag nicht verhindern können. Die Bremer spielten mit einer absoluten B-Elf. Kein einziger Akteur der Stammformation stand auf dem Feld, bis auf Tim Wiese. Stattdessen liefen Felix Kroos, Dominik Schmidt, Florian Trinks und Lennart Thy für die Bremer auf. Letzter brachte die Gäste dann auch in Führung. Tim Wiese schlug den Ball weit auf den linken Flügel, wo Felix Kroos auf Wagner weitergibt. Der ehemalige Duisburger gab den Ball flach herein und fand Thy, der in den Ball hereingrätschte und Sippel tunnelte. In seinem ersten Spiel unter Thomas Schaaf von Beginn an macht er sein erstes Tor.
Doch lange währte der Jubel nicht, denn der neue Lauterer Adam Hlousêk, der vor Saisonbeginn von Slavia Prag ausgeliehen wurde, erzielte den schnellen Ausgleich. Nach dieser schnellen und ereignisreichen Anfangsphase nahmen beide Mannschaften das Tempo etwas raus, es gab nurnoch vereinzelte Chancen zu bestaunen. Fast schien es so, als hätten sich beide Seiten auf ein Unentschieden zur Pause geeinigt, da zeigt Felix Kroos, was in ihm steckt. Auf der linken Seite bekam der Youngstar den Ball von Dominik Schmidt, wurde von zwei Gegenspielern bedrängt. Er stoppte den Ball und zog in die Mitte, keine Anspielstation, kein Angriff der gegnerischen Viererkette. Er lief immer weiter, bis er halbrechts in den Strafraum eindrang und den Ball ins linke obere Eck schlenzte. Mit diesem herrlichen Tor von Kroos endete dieser erste Durchgang.





Mit der zweiten Hälfte gab es keine Wechsel, auch nicht im Spielgeschehen. Werder führte zwar, vernachlässigte aber keinesfalls die offensive, drängte auf die zwei-Tore-Führung. Doch Lautern stämmte sich dagegen, mit aller Macht. Auf einmal stand es wieder 2-2. Mit einem Konter über Moravek stürmten die Lauterer in Werders Hälfte, Lakic spielte Hlousêk an und der Tscheche vollendete zum erneuten Ausgleich. Nut zwei Minuten danach drang Sandro Wagner in den Strafraum ein und wurde von Martin Amedick gerade noch gestoppt, mit einer Notbremse. Der Kapitän vom FCK sah glatt Rot, Lautern in Unterzahl und Elfmeter gegen sich. Wie soll das gut gehen? Indem Sippel den Elfmeter hält, das tat er. Casemiro trat an und vergab, Lautern konnte sich befreien. Doch der Befreiungsschlag von Florian Dick kam postwendend zurück auf Borowski. Aber auch diese Chance konnten sie nicht nutzen. In der Schlussphase kam dann noch einmal Casemiro an den Ball. Der Brasilianer schaute kurz und lupfte den Ball dann auf Sandro Wagner, der zur erneuten Führung einköpfte. Ein drittes Mal kamen die Lauterer auf dem Betzenberg nicht mehr zurück, damit übernehmen sie die Rote Laterne.

Stimmen zum Spiel:
Martin Amedick [Kapitän | 1.FC Kaiserslautern]: "Die Rote karte war vollkommen gerechtfertigt, deswegen möchte ich mich beim gesamten Team und den Fans entschuldigen. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir da unten ganz schnell wieder rauskommen."

Lennart Thy [SV Werder Bremen]: "Natürlich freue ich mich über mein erstes Tor in der Bundesliga. Wir hätten es aber nicht so spannend machen müssen, es war ein hartes Stück Arbeit. Gottseidank sind wir gerade in einer tollen Form, jetzt muss auch der HSV dran glauben."

Spieler des Spiels







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17.04.2011, 17:45  

Beitrag #316

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Knapper, aber gelungener Sieg! Zwinkern
17.04.2011, 18:08  

Beitrag #317

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Jisatsu
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Bayern gewinnt!!!! ;D
Hab auch bei deinem Bericht nichts zu meckern :3
Freut mich, dass es wieder 3 Punkte gibt, auch wenns anscheinend doch recht knapp war =O
17.04.2011, 18:10  

Beitrag #318

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Vielen Dank euch beiden Zwinkern
Jaa, Bayern gewinnt ZähnefletschenLachenLachen
17.04.2011, 19:14  

Beitrag #319

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Super, 3 Punkte!

Auch die anderen Berichte wieder sehr gut Zufrieden
18.04.2011, 12:48  

Beitrag #320

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Sehr gut, kann Lautern überhaupt nicht leiden.
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