| 19.04.2011, 18:21 |
Beitrag #424 |
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Der Saisonauftakt der Bayern erfolgte gegen Aufsteiger Hertha BSC. Die Hauptstädter konnten sich in der vergangenen Saison einen souveränen ersten Platz in der zweiten Liga erkämpfen und machten auch neulich im Testspiel gegen die Franzosen aus Auxerre eine gute Figur, als man mit 1:0 im eigenen Stadion siegte. Die Bayern hingegen drehten im Trainingslager in Spanien richtig auf; fegten nicht nur Real Betis und Levante UD, sondern auch den FC Valencia und Real Madrid vom Platz. Das Hinspiel der Champions League Qualifikation, auswärts bei RSC Anderlecht, verlief jedoch nicht wie geplant; das Endresultat war ein torloses 0:0. Zudem sind in Folge dessen auch für den geplanten positiven Start in die Bundesliga-Saison einige Spieler nicht bereit aufzulaufen und dürfen sich eine Pause gönnen. So setzt Heynckes im Auftaktspiel unter anderem auf Ivica Olić, Anatolij Tymoshchuk und Mehmet Ekici.
Der Offensivdruck, wie er noch beim Spiel gegen Anderlecht vor wenigen Tagen zu spüren war, war heute bei den Bayern nicht mehr vorhanden; stattdessen setzten die Rot-Weißen auf ruhiges und präzises Passspiel, während die Berliner gleich von Anfang an auf Kontermöglichkeiten setzten. So beispielsweise in der fünften Minute, als André Lima nach einem längeren Lauf versucht das frühe Tor zu machen; Manuel Neuer hat jedoch keine Probleme und hält sicher. Der Plan der Münchener scheint nicht aufzugehen; von den Aufsteigern dominiert, verstecken sich die Gäste viel mehr in der eigenen Hälfte als Druck nach vorne auszuüben. Doch lange dauert es nicht, da zeigt Olić eine erste gute Aktion. Nach einem Pass von Bastian Schweinsteiger dribbelt sich der Kroate in den Strafraum, wird aber zunächst von Hubník von den Beinen gefegt; die Bayern protestieren, doch der Unparteiische entscheidet nicht auf Elfmeter und lässt weiter spielen. Währenddessen hat Olić sich bereits wieder aufrappeln kommen, versucht sich am Schuss, doch verfehlt das Tor um Haaresbreite. Die Gastgeber gehen hingegen sorgfältiger mit ihren Chancen um; Raffael netzt in der 21. Minute zum 1:0 ein. Die Bayern-Abwehr wirkt bislang etwas unkoordiniert und verschenkt gerne Mal ein paar Bälle; allerdings darf man nicht vergessen, dass drei der vier Männer hinten neu dazu gekommen sind und dies das erste Spiel mit dem kompletten neuen Kader ist.
Bringt sein Team früh in Führung – Raffael macht das 1:0 gegen Bayern
Die Bayern zeigen sich unbeeindruckt, spielen jetzt stärker und effizienter nach vorne, doch mit dem Treffer will es nichts werden. So in der 27. Minute: Olić spielt auf Ribéry ab, der steht frei vor Aerts, doch kommt an diesem nicht vorbei. Eine ähnliche Situation nur fünf Minuten später. Ekici spielt ab auf Kroos, der frei im Sechzehner steht und nur noch den Torhüter vor sich hat. Der Mittelfeldmann setzt zum Lüpfer an, trifft aber nur die Latte. Doch irgendwann geht er dann endlich rein, der Ball! Das Duo Coentrão und Ribéry setzt sich auf der linken Seite mit einem schönen Passspiel durch, der Franzose spielt ab auf Tymoshchuk, der gerade noch rechtzeitig auf Olić abspielen kann der den Ball sicher verwandelt und sein Team zurück ins Spiel bringt. Die erste Halbzeit vorbei und die Fans beider Teams können zufrieden sein. Bei den Bayern arbeitet Tymoshchuk überraschend viel nach vorne mit, verspielt jedoch ab und an auch mal die Bälle. In der Verteidigung steht die rechte Seite, bestehend aus Phlipp Lahm und Lúcio wunderbar, auf links gibt es teilweise noch vereinzelte Probleme; doch sollte es brenzlig werden ist Neuer bisher immer zur Stelle, abgesehen von der 1:0 Führung in der 21. Minute. In der zweiten Hälfte sind es dann vor allem die Bayern, die das Zepter in der Hand haben und die Gegner kontrollieren. Einen Fehlstart wie in den beiden Jahren zuvor will man sich dieses Mal nicht leisten und kämpft erbittert gegen eine Standhafte Berliner Abwehrmauer! Allem voran Ivica Olić macht heute ein gutes Spiel und versucht es immer wieder und wieder; an Torhüter Aerts gibt es heute allerdings so gut wie kein Vorbeikommen. Heynckes versucht auf die aussichtslose Situation zu reagieren und bringt Arjen Robben ins Spiel, der zwar von dem letzten Spiel noch etwas angeschlagen ist, die letzte Viertelstunde jedoch bereit ist alles zu geben. Für ihn muss Toni Kroos das Spielfeld vorzeitig verlassen und darf seinem Team von der Tribüne aus zusehen. Der Nationalspieler konnte heute nicht überzeugen, erkämpfte sich den Ball nur selten und erwies sich als nicht sonderlich torgefährlich. Die Einwechslung machte sich kurz vor Schluss bezahlt: Es ist die 89. Minute und Nachspielzeit wird er wohlmöglich keine oder nur wenig geben. Robben kommt von rechts angerast, zieht, wie man es von ihm gewohnt ist, an den Abwehrspielern vorbei von außen nach innen, springt zudem noch über die Grätsche von Verteidiger Mijatović, der die Gefahr, die von dem Niederländer ausgeht schon förmlich spüren kann, und macht das Ding dann auch noch! Die angereisten Fans sind auf dem Häuschen, die Berliner verfluchen das verdammte Bayern-Dusel. Deprimiert und angeschlagen verlassen beide Teams eine Minute später den Rasen. Hinzu kommt noch die Meldung, dass der Rivale, TSV 1860 München, der Eintracht aus Frankfurt auswärts mit 1:3 unterlegen war und somit erstmal das Schlusslicht der Bundeliga-Tabelle bildet.
Braucht sich nicht zu verstecken – Lúcio wurde erneut zum Spieler des Tages gewählt | |
